ſ-Belegung (Fraktursatz)

Geschichtliche Entwicklung der Frakturschriften

Seit dem Mittelalter gibt es das lange s (»ſ«), das das runde s ablöste. Ab dem 9. Jahrhundert kam das runde s langsam wieder dazu. Heute ist das lange s praktisch ganz verschwunden.

Fraktursatz

Im Deutschen stand generell für das heute übliche runde s »ſ«, und »s«, wenn es am Ende eines Wortes oder (selbstständigen) Teilwortes oder am Ende einer Vorsilbe (Sprechsilben!) steht und ein Teilwort folgt. Am Ende von assimilierten Silben steht allerdings langes s. Langes s steht auch bei gemurmeltem »e« (z. B. »unſre«).

Und hier noch zwei Sachen, die sich eigentlich von selbst verstehen: Bei Abkürzungen mit Apostroph richtet sich die s-Schreibung nach der Grundform (»Laſſ’ das, ich haſſ’ das« für »Lasse das, ich hasse das«). Das lange s bleibt bei der Silbentrennung erhalten.

Satz gebrochener Schriften mit Neo

Da das lange s in gebrochener Schrift – und natürlich in Antiqua bei der Benutzung des langen s – deutlich häufiger vorkommt als das runde s, wurde ergänzend der Lang-s-Modus eingeführt. Dieser vertauscht zyklisch s, ſ und ß (d. h. s wird zu ſ, ſ wird zu ß, ß wird zu s), entsprechend ihrer Häufigkeit bei korrektem Satz von gebrochenen Schriften.

unter Windows

Im NeoVars-Treiber ist der Lang-s-Modus bereits von Haus aus enthalten und kann mit der Tastenkombination M3+F11 an- und wieder ausgeschaltet werden.

unter GNU/Linux

Wie man den Lang-s-Modus unter Linux einrichten kann, wird hier angeleitet.

Liste von verschiedenen Programmen für Frakturschrift
Bund für deutsche Schrift und Sprache- Verein, der sich mit der Pflege alter Schriften befasst
Umfangreiche Informationen zur Typographie

Last modified 12 years ago Last modified on 28/04/12 12:39:33

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