Neo in der Textkonsole (keine grafische Umgebung = kein X) (root-Rechte erforderlich)

Diese Anleitung beschreibt die Verwendung von Neo auf der Textkonsole (auch bekannt als TTY oder virtuelles Terminal). Soll neo als Standard gesetzt werden benötigt man root-Rechte.

Achtung: Bis auf den letzten Weg (Neo als Standardbelegung auf der Konsole) müssen Benutzername und Passwort in QWERTZ eingegeben werden.

Herunterladen von neo.map

Die erforderliche Datei neo.map kann in der Konsole z.B. mit wget heruntergeladen werden. Es kann wie folgt vorgegangen werden:

wget https://svn.neo-layout.org/linux/console/neo.map

Von Hand aktivieren und deaktivieren

Soll Neo von Hand aktiviert werden, muss zunächst die Datei neo.map heruntergeladen werden; nach dem aktivieren von numlock (Lämpchen muss leuchten) gibt man folgende Zeilen ein:

cd $PFAD_ZUR_DATEI
sudo loadkeys neo

Neo bleibt die Belegung bis sie von Hand deaktiviert oder der Rechner neu gestartet wird.

von Hand deaktivieren

Um zu QWERTZ zurückzukehren, gibt man folgende Zeile ein:

sudo loadkeys de

Neo als Standardbelegung auf der Textkonsole

In jedem Fall muss darauf geachtet werden, dass numlock standardmäßig aktiviert ist, da sonst der Nummernblock sowie die Zahlen der 4. Ebene nicht funktionieren.

Debian/Ubuntu

Die Datei /etc/console-setup/boottime.kmap.gz oder /etc/console/boottime.kmap.gz enthält die keymap, die beim Booten geladen wird.

Datei umbenennen und komprimieren:

gzip neo.map
mv neo.map.gz /etc/console-setup/boottime.kmap.gz

Eventuell muss die keymap noch in der Datei /etc/default/keyboard eingetragen werden. Dazu muss am Ende folgende Zeile angehängt werden:

KMAP=/etc/console-setup/boottime.kmap.gz

Die keymap kann auf der Textkonsole mit

setupcon

sofort aktiviert werden. Sollte die keymap nach einem Neustart nicht aktiv sein, kann der Befehl in die Datei /etc/rc.local eingetragen werden.

Falls beim Booten zur Passworteingabe für die Festplattenverschlüsselung Neo noch nicht zur Verfügung steht, kann es sein, dass die Datei /etc/initramfs-tools/initramfs.conf bearbeitet werden muss:

KEYMAP=y

Die neue initramdisk mit Neo kann dann erzeugt werden:

update-initramfs -u

Arch Linux

neo.map in ein (ggf. neues) Unterverzeichnis von /usr/share/kbd/keymaps herunterladen (z.B. i386/neo).

Neu:

Danach mit

localectl --no-convert set-keymap neo

aktivieren.

Alt:

Dann in der /etc/vconsole.conf den Eintrag »KEYMAP=neo« setzen.

Falls beim Booten eine verschlüsselte Partition mit Passwortabfrage eingehängt wird, muss noch der Hook »keymap« in /etc/mkinitcpio.conf eingefügt werden.

Sollten Fehler über fehlende Symbole auftreten (z.B. unknown keysym 'number_acronym') ist vermutlich noch kein Locale eingestellt wurden. Das kann is der /etc/rc.conf mit dem Eintrag »LOCALE« getan werden. Erfahrungsgemäß gibt es mit dem Locale de_DE.UTF-8 keine Probleme (»LOCALE=de_DE.utf-8«).

Gentoo

neo.map in ein Unterverzeichnis von /usr/share/keymaps herunterladen (z.B. i386/xvlcw). Dann in /etc/conf.d/keymaps den Eintrag »KEYMAP="neo"« setzen. Zum aktivieren von numlock genügt es den Dienst "numlock" zum runlevel hinzuzufügen:

rc-update add numlock default

Fedora und andere Systeme mit systemd

mit localectl (als root ausführen) kann man das Keyboard-Layout verändern. Sofern die Kommandozeile des Kernels den Parameter vconsole.keymap=XXX enthält, wird diese Einstellung überschrieben. Mit

cat /proc/cmdline

kann man sich die Kommandozeile ausgeben lassen. Sofern sie den Parameter vconsole.keymap=XXX enthält, sollte man ihn aus der Datei /etc/defaults/grub entfernen (root-Rechte nötig; bitte Backup machen!) und dann mittels

grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg

die Einträge im Grub-Menü neu generieren. Beim nächsten Boot sollte bereits beim Laden von plymouth z.B. für die Eingabe des Festplattenpassworts das richtige Layout gesetzt sein. TTYs funktionieren und auch GDM hat die richtigen Einstellungen. Getestet unter Fedora 20 (funktioniert auch größtenteils unter Fedora 19). Alle anderen Linux-Distributionen mit aktuellen Versionen von systemd (>200) sollten genauso funktionieren. Evtl. ist die Aktualisierung von Grub etwas anders.

OpenSuSE

Systemd verwendet /etc/vconsole.conf, um das Keyboard-Layout in den virtuellen Terminals festzulegen, OpenSuSE (Stand: Version 13.1) ignoriert diese Datei aber. Stattdessen kann man die oben genannte Datei neo.map mit gzip als neo.map.gz packen und nach /usr/share/kbd/keymaps/custom/ verschieben:

gzip neo.map
mv neo.map.gz /usr/share/kbd/keymaps/custom/

Anschließend muss die Datei /etc/sysconfig/keyboard editiert werden. Dort muss die mit "KEYTABLE=" beginnende Zeile wie folgt verändert werden:

KEYTABLE="neo.map.gz"

Nach einem Neustart sollte man bspw. Festplattenverschlüsselungs-Passwörter mit neo eingeben können.

void Linux

Unter void sind nur drei Handgriffe nötig um systemweit die Belegung für die Konsole zu ändern. Zweckmäßigerweise legt man sich ein Unterverzeichnis an

mkdir /usr/share/kbd/keymaps/i386/neo

wohin man die neo.map ablegt.

Danach ändert man /etc/rc.conf, so dass die Zeile

KEYMAP=neo

drinsteht. Nach dem Reboot sollte die Konsole die richtige Belegung haben.

Alpine

Zuerst muss ggf. das Packet kbd installiert werden, für loadkeys:

apk add kbd

Danach muss die neo.map in ein binäres Format konvertiert und kompressiert werden:

loadkeys -b -u neo.map > neo.bmap
gzip neo.bmap

Dann die Datei in /etc/keymap/ kopieren und noch /etc/conf.d/keymaps editieren:

KEYMAP=/etc/keymap/neo.bmap.gz

Dann den Dienst neu starten:

rc-service keymaps restart

sonst

Soll Neo schon nach dem Booten auf der Textkonsole zur Verfügung stehen (z.B. für den Loginvorgang), muss in der Datei /etc/sysconfig/keyboard auf die Datei neo.map verwiesen werden. Dazu muss die mit KEYTABLE beginnende Zeile geändert werden zu:

KEYTABLE="/opt/neo/neo"

Anmerkung: statt /opt/neo ist das Verzeichnis anzugeben, in dem die Datei neo.map liegt.


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