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Achtung: Dieser Artikel ist zum Teil veraltet. Siehe Neo3

Optimierungskriterien

Die Paradigmen beziehen sich auf Neo 1 (2) und müssen für Neo 3 (teilweise) hinterfragt werden. Ebenso muss sich mit Nordtast und der Argumentation von Ulf auseinandergesetzt werden. Ziel ist schließlich, die Beste aller möglichen Tastaturbelegungen zu entwickeln. Eine der Besten der bekannten Belegungen für die ersten beiden Ebenen ist nach aktuellem Wissensstand Nordtast. Aber auch dessen Entwickler Ulf Bro sieht noch Verbesserungspotential.

Positionsbewertung

Die am häufigsten genutzten Buchstaben sollen auf die Tasten gelegt werden, die am leichtesten zu erreichen sind. Dies ist der wichtigste Parameter für ein gutes Layout. Dabei wird die deutsche Sprache als Grundlage genommen. Konkret wird ein Textkörper der Universität Leipzig verwendet, der von Rechtschreibfehlern befreit und auf die neue Rechtschreibung angepasst wurde. Allerdings sollte die englische Sprache mit ⅙ bis ½ berücksichtigt werden.

Die Strafpunktzahl jeder einzelnen Taste ist das Produkt aus Buchstabenhäufigkeit und Tastenpositionskosten.

Die aktuellen Strafpunkte für die Tastenpositionen sind (X bedeutet nicht berücksichtigt):

┌───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬───┬──────┐
│ X │ X │ X │ X │ X │ X │ X │ X │ X │ X │ X │22 │ X │ Back │
├───┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬────┤
│Tab  │10 │ 6 │ 5 │ 6 │ 9 │10 │ 5 │ 4 │ 5 │ 8 │12 │18 │ Ret│
├─────┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┬──┴┐   │
│M3    │ 3 │ 3 │ 3 │ 3 │ 5 │ 5 │ 3 │ 3 │ 3 │ 3 │ 5 │10 │18 │
├────┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴─┬─┴───┴───┤
│ 15 │10 │12 │12 │10 │10 │15 │ 7 │ 6 │11 │11 │10 │   15    │
├────┼───┴┬──┴─┬─┴───┴───┴───┴───┴───┴─┬─┴──┬┴───┼────┬────┤
│Strg│ Fe │ Al │           3           │ M4 │ Fe │ Me │Strg│
└────┴────┴────┴───────────────────────┴────┴────┴────┴────┘

Diese Werte orientieren sich an Zeitmessungen, die aussagen wie gut eine Taste erreichbar ist.

Der Optimierer gibt die Gesamtsumme der Tastenkosten als mean key position cost in file 1gramme.txt aus.

Grundlegende Bewegungsfolgen

Zur Bewertung von Bewegungsabläufen werden Zweierfolgen (Bigramme) gebildet. Aus dem Wort ‚Auto‘ werden so die Folgen ‚Au‘, ‚ut‘ und ‚to‘. Anschließend wird versucht, die häufigsten dieser Bewegungsfolgen möglichst angenehm zu gestalten. Hierzu werden die Bewegungsfolgen kategorisiert und bewertet. Ein Bigramm fällt in genau eine dieser vier Kategorien.

Fingerwiederholungen

Dies sind Folgen, bei denen zwei aufeinanderfolgende Buchstaben von dem selben Finger gedrückt werden müssen. Dies ist die unangenehmste der grundlegenden Bewegungsfolgen und dauert am längsten.

Bezeichnung des Optimierers: % finger repeats in file 2gramme.txt

Auswärtsbewegungen

Hiermit sind Folgen gemeint, bei denen zwei aufeinanderfolgende Buchstaben mit der selben Hand getippt werden müssen. Der zweite Finger befindet sich weiter außen (in Richtung des kleinen Fingers) als der erste.

Teil von movement pattern cost.

Einwärtsbewegungen

Dies ist das Gegenteil der Auswärtsbewegungen und wird im allgemeinen als angenehmer empfunden. Verdeutlichen kann man sich das, indem man vom kleinen zum Zeigefinger die Finger nacheinander auf den Tisch tippt (trommelt). Versucht man dies anschließend in der umgekehrten Richtung, so wird einem der Unterschied klar. Außerdem hat Ulf eine medizinische Begründung, die sich insbesondere bei Schreibmaschinenschreibern und Vieltippern auswirken kann. Diese Bewegungsfolge wird vom Optimierer nicht direkt bestraft.

Handwechsel

Am angenehmsten lässt sich ein Bigramm tippen, das auf beide Hände verteilt ist.

Wird über % of trigrams have no handswitching (after direction change counted x 1 ) und indirekt über no handswitching after unbalancing key bevorzugt.

Genauere Einteilung der Bigramme

Die obige Charakerisierung der Bigramme lässt sich bei Bigrammen auf einer Hand noch weiter ausdifferenzieren, da bestimmte Aspekte zu kurz kommen.

Fingerwiederholung mit Zeilen-Sprung

Eine Fingerwiederholung ist umso schlechter zu tippen, je weiter die zu drückenden Tasten auseinanderliegen. Vertikale Abstände sind dabei schlimmer als horizontale.

% finger repeats top to bottom or vice versa

Zeilensprung innerhalb eines Bigramms auf einer Hand

Sprünge wirken sich aber nicht nur innerhalb von Fingerwiederholungen negativ aus, sondern auch bei benachbarten Fingern. Und zwar umso stärker, je näher die Finger beieinander liegen und je mehr Zeilen übersprungen werden müssen.

billion (rows²/dist)² to cross

Handwechsel nach Verlassen der Grundstellung

Tippt man mit einem Finger eine Taste außerhalb der Grundreihe, so kann die folgende Taste entweder in der selben Reihe liegen (wird von billion (rows²/dist)² to cross gefördert), in der Grundreihe oder in der entgegengesetzten Reihe liegen (wird von billion (rows²/dist)² to cross bestraft). Am besten ist aber, wenn nach Verlassen der Grundstellung die Hand gewechselt wird.

no handswitching after unbalancing key

Sonstige Bewegungsmuster

  • Benutzung benachbarter Finger in unmittelbarer Folge wird als unangenehm angesehen.
    Teil von movement pattern cost?

Kein Handwechsel im Trigramm

Dieser Parameter dient dazu, längere Tippfolgen auf einer Hand zu bestrafen. Handwechsel werden durch diesen Parameter bevorzugt.

% of trigrams have no handswitching (after direction change counted x 1 )

Verteilung der Last auf die Finger

Zusätzlich zu den obigen Kriterien für ein gutes Tastaturlayout sollte die Belastung möglichst gerecht auf die Finger aufgeteilt werden. Stärkere Finger sollen dabei mehr Last tragen als schwächere.

Daraus resultiert auch eine gleichmäßigere Belastung der Hände.

Die gewünschte Fingerlast beträgt aktuell:

┌───┬───┬───┬───┐   ┌───┬───┬───┬───┐
│ 1 │ 2 │ 2 │2,6│   │2,6│ 2 │ 2 │ 1 │
└───┴───┴───┴───┘   └───┴───┴───┴───┘

million keystrokes disbalance of the fingers

Weitere Kriterien

Positionierung der Shortcut-Tasten

Viele Benutzer markieren etwas mit der Maus und benutzen anschließend die Shortcuts Strg-X, Strg-C und Strg-V, zum ausschneiden, kopieren und einfügen. Liegen diese Tasten auf der linken Tastaturhälfte, so sind sie für einen Rechtshänder, der die Maus nicht loslassen will leichter zu greifen. Umsteiger von Qwertz zu Neo 2 bemängeln vereinzelt sogar die Verschiebung in die oberste Reihe. Es beseht allerdings Einigkeit, dass dieser Punkt nicht überbewertet werden soll, da alle anderen Parameter wichtiger sind.

badly positioned shortcut keys

Gewichtung der Kriterien

Das größte Problem an der Optimierung ist, die richtige Gewichtung der Parameter zu finden. Wird ein unwichtiger Parameter zu hoch bewertet, so kann das gesamte Layout darunter leiden. Aus diesem Grund werden auf der Mailingliste von Zeit zu Zeit Tipptests ausgerufen.

Gegenseitige Beeinflussung der Kriterien

Die stärksten 3 Korrelationen der einzelnen Parameter sind:

0,284 movement pattern – Handwechsel nach unbalancing
0,274 rows/dist – Handwechsel in Trigrammen
0,255 Fingerwiederholungen – Zeilensprünge

Hier sind also keine Probleme zu erwarten.

Die geringste Beeinflussung ist:

-0,028 Fingerwiederholungen – Fingerlastverteilung

Die sollten sich also auch nicht in die Quere kommen.

Anders sieht’s hier aus. Unsere 3 größten Konkurrenzkämpfe sind:

-0,456 rows/dist – movement pattern
-0,378 Handwechsel in Trigrammen – movement pattern
-0,344 Handwechsel in Trigrammen – Handwechsel nach unbalancing

Insbesondere movement pattern fällt hier negativ auf.

Note: See TracWiki for help on using the wiki.